Friday, September 29, 2006

Europapokaaaaaal, Europapokaaaal, Europppapokaaaaal

Erste Runde Molde, zweite Runde Rom, dann nach Kopehagen schnell ans Telefon-
vielleicht nach Glasgow, vielleicht nach Mailand, vielleicht nach Teneriffa eine Woche Sandstrand.
EUROPPPAAAAPOKAAAAAAL

So, gestern war mein erstes UEFA-Cup-Spiel seit dem 0:2 gegen Sevilla im Ibrox-Park. Die Spitzenpartie Rangers FC gegen Molde FK stand an. Hinspiel in Norwegen ging 0:0 aus, also mussten die Boys in Royal Blue unbedingt gewinnen.




Namen von Supporters eingraviert in Backstein

Da man die Karten online vorbestellt hatte, war man schon zwei Stunden vor Anpfiff am "Ground", um die Tickets abzuholen. Nachdem man sich die Zeit mit nem Stadionrundgang und Fish&Chips vertrieben hatte, ging man dann endlich ins Stadion, wo ne halbe Stunde vor Kick-off noch nix los war. Sind halt alles Modefans hier.

Wir woll'n die Mannschaft sehen, wir woll'n Mannschaft sehen...

Dann ging's auch endlich los und die Stimmung war überraschend gut. Unser Bereich wurde mal eben so zum Stehblock umfunktioniert (eine Rarität in britischen Stadien) und die Ordnerin gab's dann auch irgendwann mal auf, die Leute zum Hinsetzen zu ermahnen. Zylka 100 Molde-Fans waren übrigens auch da und machten gut Stimmung.


Die Rangers spielten und grätschen gut und konnten sich bis zur Pause eine 2:0-Führung erarbeiten. Molde tauchte einige Male gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, doch der Rangers-Keeper ("Allan McGregor *clap*clap") konnte mehrmals durch gute Paraden den Anschlusstreffer verhindern.

Ein paar allgemeine Beobachtungen: Der schottische Fußballfan benutzt überdurchschnittlich oft die Wörter "Fuck" und "Shit" in allen möglichen Kombinationen, z.B. "Fucking Shit!" (gesprochen: fackin schäiit).
Desweiteren besitzt das Ibrox zwar 2 Videoleinwände, die aber nicht für so belanglose Sachen wie Torschützen oder Auswechslungen gedacht ist, sondern über die das ganze Spiel einfach nur "Pride over Prejudice" (der neue Roman von Jane Austen) und durchlaufend Fansongs angezeigt werden (die aber keiner mitsingt), z.B.:

Some people say that Real Madrid's the greatest football team
I've even heard the Anderlecht
The best they've ever seen
There's Manchester United
And Tottenham Hotspur too
There's Arsenal, Chelsea, Blackpool
Just to name a famous few
But who's that team they call the Rangers
Who's that team they all adore
They're the boys in royal blue
And they're Scotland's gallant few
And they're out to show the world what they can do

Stattdessen zeigt man seine Loyalität gegenüber der Krone durch Singen von "Rule Britannia", "God Save the Queen", "Fuck the Pope" und "We are the People"-Gesängen.
Nachdem in der zweiten Hälfte auf beiden Seiten nicht mehr viel ging und über die Anzeigentafel einen Stau auf der Stadtautobahn angezeigt wurde, verließ ein Großteil der Zuschauer das Stadion schon in der 80. Minute, ein Unding.

Modefans! Modefans! Modefans!

Nach Abpfiff gings dann auch schnell raus und plötzlich sah man eine sehr, sehr lange Schlange. Langsam realisierte man, dass die Leute vielleicht für die U-Bahn anstanden. Der U-Bahn-Zugang war zwar noch paar hundert Meter entfernt und um mehrere Ecken und eine Treppe, trotzdem lief alles geordnet und gesittet ab. Queueing halt, das nenn ich mal German Gründlichkeit.

So, jetzt mal Arme hoch. ALLE ARME!

Zu guter Letzt hab ich mir auch noch ne Erkältung eingefangen, so dass ich heute im Bett liege. Aber immerhin hab ich dann jetzt mal Zeit, den Blog hier zu schreiben. Zum Abschluss noch ein rühriger Song.

Now many years ago ma boys I left old Glasgow town,
I followed the anchor to Yankieland
And here I've settled down.
Although I miss the old Bridgeton Cross
And friends so near and dear
Oh what I'd give if I could have
The Rangers over here.
You can talk of California
With your sunshine all the year,
You can talk about your Broadway lights so clear
But it would fill my heart with gladness
It would fill my heart with cheer
If we only had the Rangers over here

Thursday, September 28, 2006

Highland Cruise V - Ende gut, alles gut

Okay, mit etwas Verspätung hier der 5. und letzte Teil des Reiseberichts:

Auf dem Rückweg von Skye nach Glasgow checkte man erstmal Touri-Highlight schlechthin im Norden ab, das Eirean Donan Castle am Loch Duich. Wie man auf den Bildern sieht, war das Wetter zwar wolkenverhangen, aber trotzdem sonnig.



Zurück fuhr man dann wieder an unzähligen Löchern vorbei (u.a. das fast schon legendäre Loch Lochy, wer kennt es nicht?). Zwischenzeitlich wurde es z.T. verdammt einsam, so dass man ne halbe Stunde durch die Gegend fuhr, ohne auch nur ein Zeichen einer Ortschaft zu erblicken.


Eine lustige Episode zum Thema Straßenverkehr hab ich dann auch noch. Da die Straßen in den Highlands ja maximal zweispurig sind (wenn überhaupt), muss man sich bei Straßenbauarbeiten natürlich etwas einfallen lassen. Manche Länder machen es mit Ampeln, nicht so aber die Schotten, die machen es so:
Am einen Ende der Baustelle steht ein Mensch, deren einzige Aufgabe es ist, ein Schild zu bedienen. Auf dessen einer Seite steht "Stop", auf der anderen Seite "Go". Wir fuhren natürlich an die Baustelle, als das Schild gerade Stop anzeigte und konnten die ganze Prozedur miterleben. Während wir also warteten, kam auf einmal auf der freien Spur ein Auto der Straßenmeisterei entgegen, das wir liebevoll Safety-Car nannten. Hinter dem Safety-Car hing ein ganzer Rattenschwanz von anderen Fahrzeugen, die es gerade ans andere Ende der Baustelle geführt hat. Der nächste Schritt besteht darin, dass das Safety-Car wendet und dem Kerl mit dem Schild andeutet, er soll dieses doch bitte umdrehen und auf "Go" schalten. Gesagt getan und so wurden wir im Schritttempo durch die Baustelle geleitet. Danke Safety-Car, danke, toll!

P.S.: Mein Beileid an die wohl langweiligsten Jobs der Welt. ;)

Stop'n'go

das Safety-Car in Aktion

Mit der Abenddämmerung bekam die Landschaft noch mal ein ganz anderes Gesicht. Zum Abschluss des Tages (von wegen, bis nach Glasgow waren's noch mal gut 2 Stunden, aber fotographieren konnte man nix mehr) gab es noch mal ein Naturschauspiel der besonderen Art. Mitten im Nirgendwo wuchs da ein einsamer Baum auf einem Fels. Die einzigen Zeugen neben uns waren ein paar Rehe, die sich unweit von der Straße auf den Hochlandwiesen tummelten.


Monday, September 25, 2006

Highland Cruise IV - Skye is the Limit

Die Isle of Skye hat noch mal eine ganz andere Landschaft zu bieten als das schottische Hochland. Es ist noch nasser, noch nebliger und noch grüner. Abgeschiedenheit ist auch hier Trumpf, alle paar Kilometer mal paar Häuser, ansonsten gibts Natur pur.




Wohl nirgends sonst kommt man der Tierwelt so nahe, wie auf Skye. Diese Kuh z.B. stand keinen Meter vom Straßenrand entfernt, von Zäunen war weit und breit keine Spur.

Auch dieses Straßenschild hat in Skye seine Berechtigung, wie man auf folgendem Bild gut sehen kann:

Zwar offiziell Loch Slarpin, aber doch vielmehr eine Meeresbucht

Highland Cruise III - Auf dem Weg nach Skye

Straße in die Einsamkeit

Loch Ness mal von der anderen Seite, nebelverhangen


Die Nacht verbrachte man in der 5-Sterne-Jugendherberge von Inverness (für was eigentlich 5 Sterne?), die man mit tatkräftiger Unterstützung einer älteren schottischen Dame spätabends im Dauerregen auch fand, obwohl sie nicht mehr auf Larsens Stadtplan verzeichnet war.
Nach ausgiebigem Frühstück (esst niemals schottische "Brötchen", die haben ihren Namen nicht verdient!) und einem "selbstgemachten" Lunchpaket (ich hab drei Pancakes rausgeschmuggelt, höhö) ging es dann auf den Weg Richtung Skye.


Ausnahmsweise mal nicht Loch Ness, sondern das Loch Carron, das einen direkten Zugang zum Meer hat

Nach ca. 82 Fotostopps (viel Spaß beim Dia-Abend, Lars), erreichte man dann die Westküste des Festlands und setzte auf die angeblich schönste schottische Insel über. Mit Bildern von den tausend Löchern und Bergen halte ich mich mal zurück, da erstens meine Handy-Digicam nicht sooo gut ist und zweitens die Landschaft auf Fotos bei weitem nicht so beeindruckend ist, wie sie wirklich ist. Wer sie mit eigenen Augen erleben will (was ich nur jedem empfehlen kann), soll mich besuchen kommen und dann gehts ab in die Highlands! (Ich fahre bzw. hacke, und zwar rechts :D )


Die Skye-Bridge, die seit 1995 die Isle of Skye mit Kyle of Lochalsh verbindet

Highland Cruise II - Loch Ness

Nördlich des Loch Ness führt eine relativ gut ausgebaute zweispurige Straße (einen höheren Standard gibts in den Highlands nicht mehr) mit vielen Parkplätzen zum Fotos schießen (gell Lars?), so dass paar tolle Bilder zusammenkamen:


Urquhart Castle am Loch Ness (bzw. das, was davon übrig blieb)

Zwischen- und Tankstop war das Touristennest Fort Augustus, wo der Caledonian Canal auf das Loch Ness trifft und man einen tollen Blick dessen "Anfang" hat.

Da wir in Inverness übernachten und nicht den selben Weg wieder zurückfahren wollten, beschlossen wir, diesmal südlich des Lochs nach Inverness zu fahren. Was wir allerdings nicht wussten, war, dass uns bald dieses schöne Schild begegnen würde:

Somit wurde die Rückfahrt zu einer doch recht "interessanten" Angelegenheit, wenn man so einspurig durch die absolute Einsamkeit an Bergen und Löchern vorbeigurkt:

Aufgrund des doch erstaunlich hohen Gegenverkehrs (es gibt halt noch mehr Touristen) war man um so froher, dass alle paar Yards solche Schilder angebracht sind (für das Geld, dass man für die Schilder ausgegeben hat, hätte man bestimmt auch die Straße zweispurig bauen können), die zwar die Straße auch nicht unwesentlich breiter machen, aber es dann doch ermöglichen, dass zwei Autos aneinander vorbeikommen.

Highland Cruise - Intro

Die Woche zwischen Orientierungsprogramm und Semesterbeginn ist für die Internationals ein bisschen komisch. Entweder man schließt sich den jungen Schotten an, die sich in der der Freshers Week gnadenlos besaufen, oder man unternimmt was auf eigene Faust (und besäuft sich halt woanders ;). Lars und ich entschlossen uns für letzteres und nachdem wir den ganzen 'formaljuristischen Regularien' der Uni-Anmeldung hinter uns gebracht hatten, ging man auf Erkundungstour durch die Highlands. Hier ein kleiner Bericht:


Geplant war es erstmal, bis nach Inverness ans nahgelegene Loch Ness zu fahren. Nach übelstem Regenwetter und endlosen Staus auf den seltenen schottischen Autobahnen in Richtung Stirling, wurde das Wetter immer besser, die Landschaft immer schöner und zu guter Letzt wurde man auch mit einem (geschlossenen!) Regenbogen belohnt:



Nach einem kurzen Abstecher zu den Carna Clava Cairns, entschloss man sich zu einem Rundtrip ums Loch Ness.


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Tuesday, September 19, 2006

Culzean Castle II

Bilder Nachtrag:





Culzean Castle

So, am Samstag gings nach Culzean-Castle (sprich Kalli-än-Castle, das z wurde einfach mal so eingeschoben) an der Westküste südlich von Ayr (sprich Iihr), da wo auch der Flughafen Prestwick liegt. Es war erstaunlicherweise perfektes Sommerwetter und man wähnt sich eher am Mittelmeer als in Schottland:




Ceilidh II





Da Blogspot einfach der größte Rotz is, hier nochmal ein paar Bilder zum Ceilidh.